Gleich morgens ging es Mittwoch erst einmal wieder in Richtung Lysuholl, zu unserem zweiten Reitausflug. Wir bekamen wieder die Pferde, die wir schon kannten und sind dann zwei Stunden lang unterwegs gewesen. Zwischendurch ging es sogar durch die Lavafelder – unglaublich, wie die Pferde sogar da durchlaufen. Unterwegs haben wir gestoppt, um eine kleine Höhle anzuschauen. Sie beginnt als kleines Loch im Lavafeld und wird dann 20 – 30m groß. Ganz hinein konnten wir jedoch nicht, am Eingang waren Spuren von Polarfüchsen im Schnee und die wollten wir ungern überraschen.
Northern Lights!
Unsere Hütte steht an einem Ort, der optimal sein soll um die Aurora Borealis, auch Nordlichter genannt, zu beobachten. Schade nur, wenn die ganze Zeit Wolken am Himmel sind! 🙁
Das erste Mal schien es am 13.4. eine gute Gelegenheit zu geben – der Himmel war den ganzen Tag über klar. Nordlichter gab es dann auch, allerdings zog sich kurz davor der Himmel zu, so dass wir nur ein schwaches Leuchten hinter den Wolken sehen konnten. Man konnte es mit der Kamera festhalten, aber es war nicht besonders spektakulär:
Dienstag, 15.4.2014 – Hot Pot and more
In Hellnar befindet sich ein Besucherinformationszentrum mit einem Museum zur Geschichte sowie zur geologischen und ökologischen Vielfalt der Halbinsel Snæfellsnes. Am Dienstag haben wir uns daher endlich mal Zeit genommen, dort vorbei zu schauen. Es gab einige interessante Informationen über die Gegenden, die wir uns bisher angesehen haben und eine freundliche Dame hat uns vieles sehr ausführlich erklärt darüber, wie das Leben der Fischer hier früher war und uns einiges gezeigt, was hier so kreucht und fleucht – z.B. die Eier von Rochen, verschiedene Muschelarten, Teile verschiedenster Tiere usw.
Montag, 14.4.2014 – Recreation
Um uns von den sonntäglichen Strapazen zu erholen, haben wir mal nichts gemacht, außer in Olafsvik einkaufen zu fahren und abends essen zu gehen. Wir waren im Gästehaus Langaholt bei Búðir, dessen Restaurant im Internet vielerorts für seinen fangfrischen Fisch gelobt wurde, den der Koch hervorragend zubereiten soll. Da wir außerhalb der Saison kommen, waren wir natürlich wieder einmal die einzigen, bis noch eine kleine Familie mit Kind dazu kam, aber das war es dann auch schon.
Auch das Menü war außerhalb der Saison überschaubar: Eine Fischsuppe, Einen Hauptgang mit dem Fisch des Tages und Schokoladenkuchen als Dessert. In den Sommermonaten gibt es natürlich etwas mehr Auswahl 😉
Sonntag, 13.4.2014 – Gipfelstürmer
Für den Sonntag stand etwas ganz besonderes auf dem Programm. Nachdem es Freitag tief hinab ging, wollten wir dieses Mal hoch hinaus. Und zwar auf den Gipfel des Snæfellsjökull, welcher sich in 1446m Höhe über Snæfellsnes erhebt und damit der höchste Berg der Halbinsel ist. Das Wetter war herrlich (so schön war es vermutlich das erste und letzte Mal), so dass wir unser Ziel schon nach dem Aufstehen von der Hütte aus sehen konnten.
Wir hatten besonderes Glück mit dieser Tour, denn auf unsere Email Anfrage hat man geantwortet, dass zwar noch keine Saison sei und es keine Gruppe gibt, man uns aber eine private Tour als „Special Promotional Offer“ anbieten könnte. Der Preis dafür lag nur ein kleines bisschen höher als für die Tour in einer Gruppe und war für den Aufwand, den man für uns betrieben hat einfach phänomenal. Wir haben für die ganze Aktion, die insgesamt 8 Stunden gedauert hat umgerechnet etwa 250€ bezahlt – für uns beide zusammen. Daher an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Thor & Aegir von http://www.glaciers.is!
Samstag, 12.4.2014 – Hoppe, Hoppe Reiter…
Heute morgen gab es erst einmal eine große Überraschung: Da Wochenende ist, erwacht Hellnar anscheinend richtig zum Leben. Wir zählten um die 10 Autos und quasi alle Hütten waren plötzlich belegt!
Doch viel wichtiger war ein anderes Projekt. Wir haben nach einigen erfolglosen Versuchen endlich Kontakt mit einem (dem einzigen) Reiterhof aufnehmen können, bei dem man schon Ausflüge mit Islandpferden machen kann. Alle anderen haben uns nur erklärt, dass die Saison noch nicht begonnen hat. Lysuholl heisst der Hof. Da ich auf keinen Fall das Risiko eingehen wollte, dass Larissa nach Hause fliegt ohne auf einem Islandpferd geritten zu sein, wurde direkt ein Termin vereinbart. Trotz halbem Schneesturm. Thomas auf nem Pferd, haha! Ging aber ganz gut und hat auch Spaß gemacht. Wir sind sogar am Strand entlang geritten 🙂 . Falls es nächste Woche noch einen Tag mit gutem Wetter gibt, versuchen wir das zu wiederholen.
Allgemeines & Reiseroute
Ergänzend zu den Tagesberichten hier mal ein paar Eckdaten zu unserer Reise. Insgesamt bleiben wir 2 Wochen. Angekommen sind wir am Flughafen Keflavik, von da aus sind wir mit dem Bus nach Reykjavík gefahren, was nicht teuer und sehr komfortabel war. Das Ticket dafür kann man direkt im Flughafen kaufen.
Unseren Mietwagen haben wir von Glacier Car Rental bekommen. Eine Empfehlung vom Vermieter unserer Hütte, daher gabs dann auch erfreulicherweise 10% Rabatt. Vor längeren Fahrten ist man gut beraten, sich auf road.is und vedur.is über Wetter & Straßenzustand zu erkundigen.
Freitag, 11.4.2014 – Sturm, Regen, Schneesturm
Die Nacht vom 10. auf den 11. war schon sehr stürmisch und morgens hat sich das fortgesetzt, mit ordentlich Regen dabei. Eigentlich sollte es heute eine Wal-Tour geben, die wurde aber wegen des schlechten Wetters abgesagt. Also haben wir den Tag erst einmal in der Hütte verbracht um zu sehen, ob es noch besser wird. Aber leider war das Gegenteil der Fall – aus Regen wurde Schnee und der Sturm wurde immer heftiger. Die Kraterbesichtigungen, die wir als Ersatz für die Wal-Tour geplant hatten, konnten wir so also vergessen. Also haben wir die Zeit dann erst einmal genutzt, um die noch fehlenden Blogeinträge der letzten Tage zu erstellen.
Donnerstag, 10.4.2014 – Road Impassable
Nach dem Frühstück wollten wir zu einer Tour aufbrechen, um uns einige sehenswerte Orte anzuschauen. Doch erst einmal war große Panik angesagt, denn der Autoschlüssel war weg und einfach nicht zu finden. Irgendwann ist er dann glücklicherweise aufgetaucht.
Als erstes führte unsere Tour zu einem Krater, der vor der Küste aus dem Meer ragt und zum größten Teil bereits vom Meer erodiert ist. Dort war es noch sehr windig und wir hatten ordentlich Angst, von den Klippen geweht zu werden.
Weiter ging es zu einem Wanderweg der uns zum Strand Djupalónssandur geführt hat. Der Strand ist bedeckt mit schwarzem Kies und Sand und beherbergt die Trümmer eines Trailers, der hier um 1945 gekentert ist. Am Strand gab es beeindruckende Felsen und Klippen und zum Teil riesige Wellen. Von dem Strand ging es über ein Lavafeld nach Dritvík, eine Bucht in der zu historischen Zeiten 200 – 600 Fischer gelebt und gearbeitet haben. Zu sehen gab es zwei Mauern eines alten Gebäudes. Den Weg auf uns genommen hatten wir eigentlich um ein altes Labyrinth zu sehen, das damals zum Zeitvertreib gedient hat. Nun… es handelte sich genau genommen um die Reste eines Labyrinths und davon so wenige, dass wir nicht sicher sind ob wir das Labyrinth wirklich gefunden haben oder nur ein paar Steinhaufen.
Mittwoch, 9.4.2014 – Küstenwanderung
Als die Nacht des Horrors überstanden war, sah die Welt schon freundlicher aus. Also haben wir beschlossen, dem Wanderweg der Küste entlang zu folgen. Dieser führt von Hellnar nach Arnarstapi. Arnarstapi ist das nächste Dorf und im Sommer soll es dort von Menschen wimmeln. Zur Zeit unseres Besuchs war es dort ungefähr so lebhaft wie in Hellnar 😀
Nachdem die Sonne die Güte hatte sich an diesem Tag blicken zu lassen, hat uns das allerdings nichts mehr ausgemacht. Es ist im Gegenteil ganz nett, wenn einem nicht dauernd andere Touristen vor die Füße laufen.